Kind aus Rangendingen Leukämiekranker Nils geht wieder in den Kindergarten
Ralf Dieringer 11.05.2023 – Schwarzwälder Bote
Die Eltern des kleinen an Leukämie erkrankten Nils bedanken sich herzlichst für die immense Unterstützung von allen Seiten. Inzwischen geht der Vierjährige wieder in den Kindergarten. Als geheilt gilt er allerdings noch lange nicht.
Das Schicksal des kleinen Nils Strobel aus Rangendingen hat in den vergangenen Monaten viele in Rangendingen und der Region bewegt. Der inzwischen Vierjährige kämpft seit knapp einem Jahr gegen den Blutkrebs Leukämie – und macht dabei sehr gute Fortschritte. Ein Jahr habe man „wie auf einem anderen Planeten gelebt“, jedoch von allen möglichen Seiten unfassbar große Unterstützung erhalten, erzählen dessen Eltern Ramona und Steffen Strobel.
Viele haben ihren Teil zur Unterstützung der Familie beigetragen
Das Team Sternschnuppe, die Hauburg-Band, die Jahrgänge 1982 und 1984 und viele weitere haben Spenden gesammelt, die von vielen Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen großzügig angehoben wurden. Auch die Arbeitgeber der beiden Eltern sicherten nach der Schocknachricht für die Eltern maximale und bedingungslose Unterstützung zu. Außerdem wäre ohne die Oma und den Opa von Nils diese schwierige Zeit nicht zu meistern gewesen für das Ehepaar, schließlich gibt es mit Lars noch den sechsjährigen großen Bruder, dem die Eltern trotz der heiklen Situation einen möglichst normalen und unbeschwerten Alltag ermöglichen wollte.
Nach den ersten Anzeigen ging es Nils innerhalb weniger Tage immer schlechter
Die schwere Zeit hatte an einem Donnerstag im Mai vergangenen Jahres begonnen. Nils wirkte blass, war schwach und bekam unaufhörliches Nasenbluten. Vater Steffen besuchte mit ihm die ärztliche Sprechstunde und Nils verbrachte den Nachmittag mit einem, zu dieser Zeit für ihn ungewöhnlichen, Mittagsschlaf. In der darauffolgenden Woche war Nils bei seiner Oma zu Besuch. Nach Feierabend holte ihn sein Vater ab und bemerkte schnell, dass etwas gravierenderes nicht stimmte.
Nils war noch schwächer geworden, konnte und wollte nicht mehr zu Fuß gehen. Ohne zu zögern fuhr er mit seinem Sohn in die Tübinger Kinderklinik, um nach den ersten Bluttests bereits 15 Minuten später mit den Ergebnissen und der schlimmen Befürchtung Akute Lymphatische Leukämie (ALL) konfrontiert wurde.
Nach Bestätigung der Erstdiagnose wurde die Behandlung sofort begonnen
Noch am selben Abend wurden weitere Knochenmark-Tests gemacht und Bestätigung der Erstdiagnose vor Ort die Behandlung begonnen. Zudem wurde eine Corona-Infektion festgestellt, welche die Behandlung erschwerte. Zu allem Umstand und der dramatischen Situation, befand sich Mutter Ramona zu jenem Zeitpunkt in einem Rehabilitationsaufenthalt. Ehemann Steffen überbrachte ihr persönlich die Schock-Nachricht, die Mutter Ramona sofort veranlasste, die Reha abzubrechen und ihrem Ehemann zu Sohn Nils ins Tübinger Krankenhaus zu folgen.
Bei weiteren Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Großteil von Nils´ kleinem Körper inklusive aller Extremitäten befallen sind. Nils verbrachte den restlichen Mai durchgehend isoliert mit seinen Eltern in der Tübinger Kinderklinik. Bereits vier Tage nach der Diagnose wurde ihm in einer Operation ein Hickman-Katheter als zentraler Venenkatheter zu langfristigen Medikamentenzufuhr implantiert und mit der Intensivbehandlung begonnen. Danach durfte Nils erstmals wieder nach Hause, jedoch nicht, ohne wöchentliche Kontrollen und weitere regelmäßige stationäre Klinikaufenthalte.
Vor Weihnachten konnte die Intensivtherapie abgeschlossen werden
Kurz vor Weihnachten war es möglich, die Intensivtherapie abzuschließen. In der Folge erfüllte Nils zudem die Voraussetzungen, Teil einer neuen Blinatumomab-Studie zu sein. Vier Wochen musste er einen Rucksack tragen, der ihm rund um die Uhr Infusionen über den Hickman-Katheter zuführte. Nils konnte aber weitestgehend wieder am normalen Leben teilnehmen.
Inzwischen kann und darf Nils wieder in den Kindergarten. Zwar ist er im Vergleich zu Gleichaltrigen etwas schwächer und es plagen ihn immer mal wieder kleine Wehwehchen, dennoch kann er inzwischen ein altersgerechtes und verhältnismäßig normales Leben führen. Für die kommenden eineinhalb Jahre muss er weiterhin seine Chemotherapie-Tabletten als Erhaltungstherapie einnehmen. Diese werden anhand des Blutbildes, welches alle ein- bis zwei Wochen in Tübingen kontrolliert wird, entsprechend dosiert.
Profitiert hat die Familie auch vom Verein für Krebskranke Kinder
Bis Nils als vollständig geheilt gilt, werden noch Jahre vergehen. Die Vorzeichen, dass ihm dies gelingen kann und sich alles zum Guten wenden wird, sind jedoch da und machen der Familie Hoffnung. Dessen Bruder Lars und die Eltern Ramona und Steffen sind unfassbar Dankbar, so einen starken Rückhalt von der Familie, Freunden, Vereinen, den Arbeitgebern und den behandelnden Ärzten zu erfahren. Ihnen ist es ein besonderes Anliegen, allen ein großes Dankeschön auszusprechen.
Die Familie sagt allen ein herzliches „Danke“, die sie während dieser schweren Zeit unterstützt haben. Foto: Monja Drössel
Besonders profitiert die Familie auch vom Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen und dem „Anna“-Verein. Diese bieten neben unzähligen Möglichkeiten, wie beispielsweise Kunsttherapien für Geschwisterkinder, auch einen verständlichen Wissenstransfer und ein sehr gutes Netzwerk zum Austausch für die Betroffenen, die Mut und Kraft zum Durchhalten geben.er
Kind aus Rangendingen
Leukämiekranker Nils geht wieder in den Kindergarten
Ralf Dieringer 11.05.2023 / Schwarzwälder Bote
Die Eltern des kleinen an Leukämie erkrankten Nils bedanken sich herzlichst für die immense Unterstützung von allen Seiten. Inzwischen geht der Vierjährige wieder in den Kindergarten. Als geheilt gilt er allerdings noch lange nicht.
Das Schicksal des kleinen Nils Strobel aus Rangendingen hat in den vergangenen Monaten viele in Rangendingen und der Region bewegt. Der inzwischen Vierjährige kämpft seit knapp einem Jahr gegen den Blutkrebs Leukämie – und macht dabei sehr gute Fortschritte. Ein Jahr habe man „wie auf einem anderen Planeten gelebt“, jedoch von allen möglichen Seiten unfassbar große Unterstützung erhalten, erzählen dessen Eltern Ramona und Steffen Strobel.
Viele haben ihren Teil zur Unterstützung der Familie beigetragen
Das Team Sternschnuppe, die Hauburg-Band, die Jahrgänge 1982 und 1984 und viele weitere haben Spenden gesammelt, die von vielen Privatpersonen, Vereinen und Unternehmen großzügig angehoben wurden. Auch die Arbeitgeber der beiden Eltern sicherten nach der Schocknachricht für die Eltern maximale und bedingungslose Unterstützung zu. Außerdem wäre ohne die Oma und den Opa von Nils diese schwierige Zeit nicht zu meistern gewesen für das Ehepaar, schließlich gibt es mit Lars noch den sechsjährigen großen Bruder, dem die Eltern trotz der heiklen Situation einen möglichst normalen und unbeschwerten Alltag ermöglichen wollte.
Nach den ersten Anzeigen ging es Nils innerhalb weniger Tage immer schlechter
Die schwere Zeit hatte an einem Donnerstag im Mai vergangenen Jahres begonnen. Nils wirkte blass, war schwach und bekam unaufhörliches Nasenbluten. Vater Steffen besuchte mit ihm die ärztliche Sprechstunde und Nils verbrachte den Nachmittag mit einem, zu dieser Zeit für ihn ungewöhnlichen, Mittagsschlaf. In der darauffolgenden Woche war Nils bei seiner Oma zu Besuch. Nach Feierabend holte ihn sein Vater ab und bemerkte schnell, dass etwas gravierenderes nicht stimmte.
Nils war noch schwächer geworden, konnte und wollte nicht mehr zu Fuß gehen. Ohne zu zögern fuhr er mit seinem Sohn in die Tübinger Kinderklinik, um nach den ersten Bluttests bereits 15 Minuten später mit den Ergebnissen und der schlimmen Befürchtung Akute Lymphatische Leukämie (ALL) konfrontiert wurde.
Nach Bestätigung der Erstdiagnose wurde die Behandlung sofort begonnen
Noch am selben Abend wurden weitere Knochenmark-Tests gemacht und Bestätigung der Erstdiagnose vor Ort die Behandlung begonnen. Zudem wurde eine Corona-Infektion festgestellt, welche die Behandlung erschwerte. Zu allem Umstand und der dramatischen Situation, befand sich Mutter Ramona zu jenem Zeitpunkt in einem Rehabilitationsaufenthalt. Ehemann Steffen überbrachte ihr persönlich die Schock-Nachricht, die Mutter Ramona sofort veranlasste, die Reha abzubrechen und ihrem Ehemann zu Sohn Nils ins Tübinger Krankenhaus zu folgen.
Bei weiteren Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Großteil von Nils´ kleinem Körper inklusive aller Extremitäten befallen sind. Nils verbrachte den restlichen Mai durchgehend isoliert mit seinen Eltern in der Tübinger Kinderklinik. Bereits vier Tage nach der Diagnose wurde ihm in einer Operation ein Hickman-Katheter als zentraler Venenkatheter zu langfristigen Medikamentenzufuhr implantiert und mit der Intensivbehandlung begonnen. Danach durfte Nils erstmals wieder nach Hause, jedoch nicht, ohne wöchentliche Kontrollen und weitere regelmäßige stationäre Klinikaufenthalte.
Vor Weihnachten konnte die Intensivtherapie abgeschlossen werden
Kurz vor Weihnachten war es möglich, die Intensivtherapie abzuschließen. In der Folge erfüllte Nils zudem die Voraussetzungen, Teil einer neuen Blinatumomab-Studie zu sein. Vier Wochen musste er einen Rucksack tragen, der ihm rund um die Uhr Infusionen über den Hickman-Katheter zuführte. Nils konnte aber weitestgehend wieder am normalen Leben teilnehmen.
Inzwischen kann und darf Nils wieder in den Kindergarten. Zwar ist er im Vergleich zu Gleichaltrigen etwas schwächer und es plagen ihn immer mal wieder kleine Wehwehchen, dennoch kann er inzwischen ein altersgerechtes und verhältnismäßig normales Leben führen. Für die kommenden eineinhalb Jahre muss er weiterhin seine Chemotherapie-Tabletten als Erhaltungstherapie einnehmen. Diese werden anhand des Blutbildes, welches alle ein- bis zwei Wochen in Tübingen kontrolliert wird, entsprechend dosiert.
Profitiert hat die Familie auch vom Verein für Krebskranke Kinder
Bis Nils als vollständig geheilt gilt, werden noch Jahre vergehen. Die Vorzeichen, dass ihm dies gelingen kann und sich alles zum Guten wenden wird, sind jedoch da und machen der Familie Hoffnung. Dessen Bruder Lars und die Eltern Ramona und Steffen sind unfassbar Dankbar, so einen starken Rückhalt von der Familie, Freunden, Vereinen, den Arbeitgebern und den behandelnden Ärzten zu erfahren. Ihnen ist es ein besonderes Anliegen, allen ein großes Dankeschön auszusprechen.
Besonders profitiert die Familie auch vom Förderverein für krebskranke Kinder Tübingen und dem „Anna“-Verein. Diese bieten neben unzähligen Möglichkeiten, wie beispielsweise Kunsttherapien für Geschwisterkinder, auch einen verständlichen Wissenstransfer und ein sehr gutes Netzwerk zum Austausch für die Betroffenen, die Mut und Kraft zum Durchhalten geben.er